Sonntag, 26. März 2023

Meine deutsch-französische Familiengeschichte Teil XII

 

Vorbemerkung:

Alles was ich hier schildere wurde mir von meinen Familienangehörigen erzählt. Natürlich sind solche Berichte nur bedingt dokumentarisch, vor allem, wenn diese Geschichten Jahrzehnte später erzählt wurden und alle Gesprächspartner heute nicht mehr leben. Manches habe ich aus Dokumenten ergänzt, manches mit etwas Phantasie versucht, lebendiger zu illustrieren. Diese deutsch-französische Familiengeschichte ist auch ein Spiegel einer Epoche - von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 

Copyright: Weder der Text, noch Textpassagen dürfen ohne meine Einwilligung verwendet werden, dies gilt auch für das hier verwendete Fotomaterial. Das Urheberrecht liegt alleine beim Autor.

 

Ende und Anfang


HSV-Stadion Rotherbaum - links Bunker
 
 
Ich wurde Ostern 1960 in der Volksschule am Turmweg in Hamburg Rotherbaum eingeschult. Direkt daneben lag damals das Stadion des HSV, an dessen Zaun wir immer in der 'großen Pause' das Training von Uwe Seeler und Charly Dörfel verfolgten. Daneben befand sich ein düsterer Hochbunker aus der Kriegszeit. Er spielte in den letzten Kriegstagen eine wichtige Rolle für das ganz persönliche Kriegsende meines Vaters.
 
Heinz kommandiert April 1945
Heinz war mit seinem Propaganda-Trupp im niederländischen Apeldoorn stationiert. Sie waren von dort vor den britischen Truppen mit viel Glück nach Hamburg entkommen. Heinz erreichte im April 1945 mit seinen vier Untergebenen die Hansestadt und sie kamen in der Wohnung seiner Mutter in der Magdalenentrasse unter. Im heute noblen Pöseldorf nahe der Alster findet man, versteckt im Hof der Hochschule für Musik, ein mächtiger Tiefbunker. Hier befand sich bis Kriegsende der sogenannte 'Kampfstand' von NS Gau- und Reichststatthalter Karl Kaufmann.
 
Bis zum Mai 1945 war das gesamte Viertel militärisches Sperrgebiet der Wehrmacht. Hier hatten sich bis Kriegsende die NS-Größen vor den Bombenangriffen in Sicherheit gebracht. Das Gebiet zwischen Mittelweg, Harvestehuder Weg, Milchstraße und Alsterchaussee war durch Stacheldraht und Spanische Reiter abgesperrt und wurde von schwerbewaffneten Soldaten bewacht. Während die Arbeiterviertel der Stadt bei den Angriffen ab 1943 in Schutt und Asche gebombt wurden und Tausende starben, blieb Pöseldorf verschont. Auch der wenige hundert Meter entfernte Hochbunker am Mittelweg, Kommandozentrale der Hamburger Flugabwehr-Division und des Wehrmachtskommandanten, war unzerstört geblieben
 
Im April 1945 in Hamburg angelangt, wurde Heinz als Leiter einer Druckerei für Zeitungen und Mitteilungen der  Wehrmachtskommandantur eingesetzt. Er wurde aber bald von seinem Vorgesetzten, SS-Hauptsturmführer Böhnert (HJ-Führer und Mitglied einer SS-Propagandastaffel) seines Amtes enthoben. Dazu schrieb Heinz nach Kriegsende In seiner
Zeitung Niederlande 1.4.1945
Stellungnahme zur Entnazifizierung: Er habe sich damals geweigert, „scharfmacherische Artikel in sein Nachrichtenblatt zu übernehmen". Darüber hinaus habe er am 20.April 1945 Abgelehnt, einen Text zu Hitlers Geburtstag zu schreiben. Danach durfte Heinz nur noch die Zeitungen ausfahren - eine harmlose Strafe. Vielleicht war auch dem SS-Hauptsturmführer, vor und nach dem Krieg Schauspieler, mittlerweile klar geworden, dass es mit dem Dritten Reich vorbei war. Heinz bemerkte dazu im Januar 1948: „Nur die bereits einsetzende Auflösung in Hamburg, hat eine schärfere Bestrafung verhindert.“
 

Heinz 'entlässt' sich aus der Wehrmacht

 
Am Abend des 2. Mai 1945, einen Tag nach der offiziellen Bekanntgabe des Todes Hitlers, fuhr der Wehrmachtskommandant Hamburgs, Generalmajor Alwin Wolz, zu den britischen Vorposten im Dorf Meckelfeld - wenige Kilometer vor dar Stadt. Er wollte die kampflose Übergabe der Stadt vereinbaren. Am folgenden Tag - einem Donnerstag - erreichten die britischen Einheiten gegen 18.30 Uhr den Rathausmarkt. Der britische Colonel Harry William Hugh Armytage wurde erster britischer Stadkommandant Hamburgs.
 
Heinz und seine Kameraden drohte jetzt das Gefangenschaft und sie überlegten in der Magdalenenstrasse, wie sie dem entkommmen konnten. Heinz ging also zum nur wenige hundert Meter entfernte Befehlsstand von Generalmajor Wolz in den Hochbunker an der Rothenbaumchaussee. Hier befand sich alles in Auflösung, die letzten Kampfeinheiten - vor allem die Waffen-SS - hatten sich längst Richtung Norden nach  Schleswig-Holstein abgesetzt. So betracht der Wehrmachtsfeldwebel Ressing unbehelligt die Kommandantur. Die Soldaten dort waren damit beschäftigt, im Hof Unterlagen zu verbrennen und ihre Flucht zu organisieren. Heinz betrat ungehindert die leere Schreibstube,und sammelte dort diverse Dienststempel und Formularen ein. Mit seiner 'Beute' kehrte er dann in die Magdalenenstrasse zurück. Dort versahen er und seine Kameraden die Unterlagen mit der durchgepausten Unterschrift des Stadtkommandanten samt Wehrmachtsstempel und entließen sich aus dem Militärdienst. Für sie war der Krieg vorbei....

Heinz ist wieder Zivilist
Jetzt ging es darum, das Überleben im 'Frieden' zu sichern - und das bedeutet vor allem: Wie bekommt man etwas zu Essen? Dazu brauchten sie Lebensmittelkarten und um sie zu erhalten, musste man in Hamburg gemeldet sein. Mitte Mai 1945 begab sich Heinz zum nahegelegenen Polizeirevier in der Feldbrunnenstrasse, während in der Magdalenenstrasse die vier Kameraden warteten. Zum Abschied sagte er zu ihnen: „Wenn ich nicht wiederkomme, dann ist die Sache faul und sie haben gemerkt, dass die Entlassungsscheine nicht stimmen.“ Die Beamten nahmen aber ohne Zögern seine  Anmeldung auf, später gingen seine Kameraden zur Anmeldung dort hin. Aber trotz Lebensmittelkarte war die Situation schwierig, die Rationen reichten kaum zum Überleben - man musste also `Organisieren'. Ihnen kam die Idee: Wieso sollten sie sich nicht einfach in einer Nachbargemeinde Hamburgs auch noch anmelden? Das hätte doppelte Rationen bedeutet und so fuhren Heinz und seine Männer zu den Landungsbrücken. Dort bestiegen sie eine Barkasse, die sie Elbaufwärts nach Stade brachte. Die Anmeldung verlief problemlos, aber auch mit zwei Lebensmittelkarten war es schwer, satt zu werden. Was tun? Ein Kamerad, der Grafiker Roland Kohlsaat, fälschte für die Gruppe Brotmarken. Bekannt wurde der Zeichner 1953 mit seinem Comic in der Illustrierten 'Stern': 'Jimmy das Gummipferd'.
 
Jetzt saßen die Ex-Soldaten also in der Wohnung von Mutter Frieda Ressing. Die Gegend war von Bombenangriffe verschont geblieben. Heinz hatte nach den verheerenden Angriffen auf Hamburg 1943 in Frankreich Urlaub bekommen und war in die schwer zerstörte Stadt gereist, um nach siner Familie zu sehen. Seine Mutter und Schwester Käthe waren aber nach Erfurt, Friedas Heimatstadt, geflohen. Auch hier waren sie nicht sicher, die alliierten Bomber nahmen auch diese Stadt ins Visier. Im April 1945 erreichten US-Truppen die Stadt, sie zogen aber im Juli wieder ab, denn Thüringen gehörte zur russischen Besatzungszone. Hier wollten Frieda, Käthe und die Kinder nicht bleiben und sie erreichten im September 1945 wieder die Magdalenenstrasse in Hamburg. 
 

Briten organisieren Entlassung

 
In Hamburg war der britischen Kommandantur und der von ihr reorganisierten deutschen Polizei der massenhafte Zuzug ehemaliger Wehrmachtsangehöriger aufgefallen. Ende September 1945 wurden deshalb überall Plakate angeschlagen. Demnach sollten sich alle Ex-Soldaten in der ehemaligen Kunsthalle an der Binnenalster zur offiziellen Entlassung einfinden. Heinz sagte sich: ‚Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste’ und legte vor dem Weggehen sein Uhr ab. Zu Käthe meinte er: „Wenn die Russen Uhren klauen, warum sollen das die Engländer nicht auch tun?“ Vorausschauend nahm er auch sein Soldbuch nicht mit, immerhin war dort vermerkt, dass er Mitglied einer Propagandakompanie gewesen war – und das hätte seine Internierung als möglicher NS-Belasteter bedeuten können. In der Kunsthalle angekommen, musste er sich zur Gruppe der Soldaten stellen, die keine Papiere hatten. Dort habe er gemeinsam mit anderen „präsumtiven Verbrechern“ gewartet, beschrieb er später die Szenerie. In der Masse der Ex-Soldaten entdeckte Heinz einen Bekannten. Dieser war vor dem Krieg Manager des Boxweltmeisters Max Schmeling gewesen und Heinz hatte ihn bei einem Pressetermin kennen gelernt. Als er ihm sagte, dass er keine Papiere habe, machte der Kamerad ein nachdenkliches Gesicht. Dann wies er auf eine Gruppe am Rand hin und sagte: „Schau Dir mal Deine Leidensgenossen an, die haben alle eine Aktentasche mit Zahnbürste und Wäsche mitgebracht. Die nehmen an, gleich verhaftet zu werden.“ Das wirkte nicht unbedingt ermutigend, als sie aufgefordert wurden, in die große Halle des Kunstmuseums zu gehen. Dort saßen um einen Tisch drei britische Offiziere und einer - jung, blond und ziemlich müde - befahl: „Oberkörper freimachen! Arme hoch!“ So wollte man feststellen, ob sich ein SS-Mitglied unter den Männern befand, denn ihnen waren die Blutgruppe am Oberarm eintätowiert worden.
Heinz wurde nach seinem Soldbuch gefragt, er stellte sich dumm – das hatte er bei der Wehrmacht ja gelernt - und antwortete, seine Unterlagen seien vor Kriegsende zusammen mit seiner Einheit nach Schleswig-Holstein gebracht worden. Auf Nachfrage gab er als Truppenteil: Infanterieregiment 67, General von Seekt, Spandau an. Seine Zugehörigkeit zur Propagandaabteilung ließ er tunlichst unerwähnt. Der britische Offizier stempelte ein Papier ab und Heinz musste zu einem Sergeant gehen, der ihm eine Ladung Insektenpulver unter das Hemd und in die Hose beförderte. Damit war jetzt für Heinz endgültig seine Soldatenzeit beendet.

 


Sonntag, 5. März 2023

Erinnerung an Fernande Henriette Aubry

Meine Mutter Fernande Henriette Ressing, geborene Aubry, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden.


 

Vorbemerkung:

Alles was ich hier schildere wurde mir von meinen Familienangehörigen erzählt. Natürlich sind solche Berichte nur bedingt dokumentarisch, vor allem, wenn diese Geschichten Jahrzehnte später erzählt wurden und alle Gesprächspartner heute nicht mehr leben. Manches habe ich aus Dokumenten ergänzt, manches mit etwas Phantasie versucht, lebendiger zu illustrieren. Diese deutsch-französische Familiengeschichte ist auch ein Spiegel einer Epoche - von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 

Copyright: Weder der Text, noch Textpassagen dürfen ohne meine Einwilligung verwendet werden, dies gilt auch für das hier verwendete Fotomaterial. Das Urheberrecht liegt alleine beim Autor.

 

Fernande mit 25 Jahren
Der 15. Februar 1923, war - für Nordfrankreich - ein milder Wintertag, kühl und tiefhängende Wolken. Das etwa 100 Kilometer entfernten Meer ist mit seinem rauhen Klima auch im Dorf Saint Benin und der Kleinstadt Le Cateau präsent. Herbst und Winter sind im Departement Nord, wenige Kilometer von Belgiens Südrenze oft stürmisch, mit Nebel, kalt und regnerisch.

An diesem Donnerstag 1923 wurde im Krankenhaus von Le Cateau Fernande Henriette Aubry - meine Mutter - geboren. Sie war die Tochter von Flore und Clotaire Aubry, die beide im Dorf Saint Benin lebten. 

Die Eltern waren einfache Leute, Flore hatte nach 1918 in einer Mühle und in einer Keramik-Fabrik gearbeitet. Clotaire war als Kriegsversehrter in das nordfranzösische Dorf gekommen, hatte in der Mühle gearbeitet und dort seine Frau Flore kennengelernt.

Fernande mit Sieben Jahren am Meer
 

Der Erste Weltkrieg hatte mit seinen Schrecken ihr Leben geprägt, Flore musste ab 1914 unter deutscher Besatzung leben und wurde mit dem Mutter über die Schweiz ins unbesetzte Frankreich abgeschoben. Clotaire war, in der Region Verdun lebend, 1916 zur Artillerie eingezogen worden und bei einem Gasangriff 1918 bei Soissons schwer verwundet worden, sodas er zehn Jahre später an den Folgen verstarb.

Die Region um Le Cateau und Saint Benin war 1914 und erneut im Herbst 1918 Schauplatz schwerer Kämpfe gewesen. Die Region lag größtenteils in Trümmern. Überall zeugen heute noch große Soldatenfriedhöfe davon.

Fernande mit Flore
 

1923 hatten französische Truppen das Ruhrgebiet besetzt. Die Familie Aubry bekam das nur aus der Zeitung mit, das Leben im kleinen Haus im Dorf war anstrengend genug. Nachdem der Vater 1928 im Sanatorium in Lourdes der Kriegsverletzung erlegen war, musste die Mutter Fernande alleine großziehen. Sie bemühte sich um eine gute Schulbildung die, die die Tochter 1940, kurz vor dem deutschen Überfall, mit der Mittleren Reife abschloss. Fernande war ein Film-Fan, jedes Wochenende gab die Mutter ihr Geld und sie lief mit einer Freundin ins nahegelegenen Le Cateau, um das Kino zu besuchen. 

Das rauhe Klima Nordfrankreichs tat Fernandes Gesundheit nicht gut, sie bekam Tuberkulose und wurde in ein Sanatorium in den Ardennen, nahe der belgischen Grenze geschickt. Genau hier stieß die Wehrmacht im Mai 1940 nach Frankreich vor und Fernande floh mit anderem im Bombenhagel nach Lille, in dem ihre Mutter lebte.

Fernande (links)
 

Hier lernte sie meinen Vater Karl Heinrich Ressing durch Zufall kennen, er arbeitet dort für eine Besatzungs-Zeitung der Wehrmacht als Redakteur. Da er gut französisch sprach und den französischen Mitarbeitern deutlich machte, kein Nazi zu sein, war der schlanke, große und attraktive Henri beliebt. Durch Zufall lernte sie ihn kennen und es war kein Wunder, dass sich die gerade einmal 20-Jährige Fernande in den gutaussehenden und kultivierten Mann verliebte. Mutter Flore ließ sie gewähren - gegen Fernande Dickkopf kam sie nicht an. Da Heinz dienstlich wie privat keine Uniform tragen musste, fiel er als 'Besatzungssoldat' kaum auf. Das dürfte ein Grund dafür gewesen sein, dass Fernande nach Kriegsende der öffentlichen Demütigung entging, die Frauen erdulden mussten, die sich auf einen deutschen Soldaten eingelassen hatten. Vielleicht auch aus Vorsicht waren sie und Ihre Mutter kurz nach Kriegsende aus Lille in das Dorf zurückgekehrt.

...wieder zusammen in Hamburg...

Heinz gelang es über Kontakte zum Roten Kreuz Briefkontakt mit Fernande aufzunehmen. Sie versuchte illegal Hamburg zu erreichen, was beim zweiten mal auch gelang. Heinz arbeitete damals wieder als Journalist - er galt als Unbelastet - und kannte den britischen Stadtkommandanten Hamburgs. Dieser legalisierte Fernandes Aufenthalt quasi in letzter Sekunde, denn die französischen Behörden hatten bereits ihre Ausweisung beantragt.

Standesamt 1948

Fernande und die Deutschen - das blieb immer ein gespanntes Verhältnis. Trotz ihrer doppelten Staatsbürgerschaft  galt sie für viele Deutsche als Ausländerin - leicht an ihrem Akzent erkennbar. Sie äußerte sich häufig sarkastisch über die 'Unkultur' der Deutschen. Diese erlebten ab 1933 ja nur die 'Herren-Kunst' - während in Frankreich bis 1940 Vielfalt bestanden hatte. Über die Kollaboration und dem Petain-Regime verlor sie uns gegenüber nie ein Wort. Gerne mokierte sie sich über die doppelte Moral: "Eine Deutsche Frau schminkt sich nicht - Ha! Bei uns stieg damals jeder Soldat den geschminkten Fränzösinnen nach!" Sie liebte weiterhin das französische Kino und las französische Illustrierte wie Elle oder Paris Match. Liefen im Fernsehen Filme über die Massenaufmärcshe der NS-Zeit meinte sie sarkastisch: "Ja ja und jetzt will keiner dabeigewesen sein". 

Insgesamt war sie aber, wie viele Frauen ihrer Generation, ein unpolitischer Mensch. Sie hatte auch die Deutsche Staatsbürgeschaft und bei Wahlen stimmte sie für den Kandidaten, den Heinz wählte. Von ihrer kulturellen Offenheit und Bildung haben wir als Kinder aber profitiert. Sie bestand auch immer darauf, dass Heinz mit einem gewissen Chic gekleidet war. Gelitten hat sie darunter, dass sich ihr Wunsch nach einem repräsentativen Haus nie erfüllte. Heinz war auch alles andere als treu, die Ehe eigentlich für beide eine mesalliance.

Nachkrieg: Fernande und Heinz in seiner Redaktion
Im Mai 1949 wurde meine Schwester Florence in Hamburg geboren, im Oktober 1954 ich. Die Verbindung der Eltern endete 1967, Heinz verließ die Familie und Fernande musste sich und ihre Kinder alleine durchbringen. Es war eine schwere und für sie demütigende Zeit, sie musste als Putzfrau arbeiten und bekam erst später einen Job im Versand des Kinounternehmens Rank-Film in Hamburg. 

Sie schaffte es nie, wirklich von Heinz loszukommen - obwohl er mit einer anderen Frau zusammenlebte. Sie musste ihn  auf Unterhalt verklagen, ließ sich aber nie scheiden. Angesichts der Rechtslage Mitte der 1969 hätte das auch eine gerichtliche  'Schlammschlacht' nach sich gezogen. 

Heinz war für Fernande - trotz allem - ihre große Liebe. Im Jahr 1976 wurde bei Ihr fortgeschrittener Krebs der Bauchspeicheldrüse festgestellt, an dem sie am 9. Dezember in Hamburg verstarb.


Letzte Aufnahme 1975



Zu Karl Heinrich Ressing: https://1913familienalbum.blogspot.com/2014/04/erinnerung-karl-heinz-ressing.html