Mittwoch, 13. August 2014

Meine Beatlemania anno 1964


 Erster Teil: www.medienfresser.blogspot.de


Der erste Film der 'Beatles' kam 1964 in die britischen Kinos. Unsere ganze Familie sah dann die deutsche Version im Hamburger Urania-Kino in der Fehlandstraße - es schloss 1980 seine Pforten...  Meine fünf Jahre ältere Schwester war voller "Beatlemania", sie spielte den ganzen Tag lang die Singles der "Fab Four". Jede neue Scheibe wurde sofort in den batteriebetriebenen Philips-Plattenspieler geschoben und tönte dann, dauernd wiederholt, durch die Wohnung. Mit gerade einmal elf Jahren
1963 vor dem Dammtor
verstand ich mit meinem bisschen Schulenglisch die Texte natürlich nicht. Die Melodien aber 'frästen' sich damals in mein Gedächtnis. Nach ein paar Takten kann ich immer noch fast jeden Song synchron mitsingen - glücklicherweise lautlos! 


Besonders lustig sind die Szenen mit den kreischenden Teeagern im Konzertsaal. Viele sind heute betagte Seniorinnen - aber keine dürfte dieses Erlebnis vergessen haben. Der Ausnahmezustand in Hamburg kam am 26. Juni 1966: Die Beatles gaben ein Konzert. Meine sechzehnjährige Schwester hatte eine Eintrittskarte für die Ernst-Merck-Halle ergattert - Veranstalter war die Jugendzeitschrift "BRAVO". Mein Vater und ich brachten sie bis zu den weiteräumigen Absperrungen beim Dammtorbahnhof. Weiter kam man nur mit einem Ticket, überall liefen junge Leute aufgeregt herum und die Polizisten waren ziemlich hektisch. Filmaufnahmen des Auftritts zeigen die Band auf der Bühne, die Musik geht völlig im Gekreisch der Fans unter. 

Jede Urlaubsreise mit unserem VW-Käfer war damals ein Musik-Event. Im vollgepackten Kleinwagen ging es im Sommer Richtung Fehmarn oder nach Dänemark. Wir Kinder saßen hinten im Auto,
Flo und Ich - Paris 1963-65
meine Schwester eingezwängt zwischen ihren Plastik-Alben voller Vinyl-Singles. Die ganze Fahrt über beschallte unser 'Disk-Jockey' die Familie - aber allen gefiel die Musik der Pilzköpfe. Meine Mutter fand die Jungs nett und gepflegt - ganz anders als die rüpeligen 'Rolling Stones'. Auch an den Frisuren hatte sie nichts auszusetzen - als Französin war sie eben nicht durch die 'Nazi-Kultur' geprägt worden. Und unser Vater war vor der NS-Zeit schon Filmfan gewesen, hatte damals Sergei Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" gesehen und war immer noch begeistert davon.


Jedes mal, wenn ich heute einen Beatles-Song aus den 60ies höre, kommen in mir Bilder und Erinnerungen hoch - 
 
Danke Beatles und Danke Bayerischer Rundfunk!

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